Die Ostritzer Kläranlagen
Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt, wie die Reinigungsprozesse innerhalb einer Kläranlage vonstattengehen?
In Ostritz werden zwei Kläranlagen betrieben.
Zusätzlich zu einer konventionellen Kläranlage verfügt Ostritz über eine vollbiologische Pflanzenkläranlage. Diese befindet sich im Ortsteil Bergfrieden und wurde im Jahr 1996 in Betrieb genommen. Dank modernster Computertechnik laufen die Prozesse in der konventionellen Kläranlage vollautomatisch ab. Weitere Informationen zu den Ostritzer Kläranlagen finden Sie in den entsprechenden Rubriken.
Abwasser ist mehr als Abfall
Die VEGO betreibt in Ostritz die Kläranlage, sowie die Pflanzenkläranlage im Ortsteil Bergfrieden.
Die ursprüngliche Ausbaugröße der Kläranlage war für 5000 Einwohnerwerte geplant. Im Zuge der Realisierung fanden jedoch Anpassungen statt: Das Belebungsbecken und das Schlammsilo wurden für die Kapazität von 2500 Einwohnerwerten gebaut. Die restlichen Anlagenabschnitte wurden wie geplant umgesetzt.
Nach der Errichtung der Gebäude und dem Ausbau des Kanalnetzes wurde die Kläranlage am 1. Januar 1995 in Betrieb gesetzt. Bereits 1996 waren mehr als 2000 Ostritzer an die zentrale Entsorgung angeschlossen. Heute sind es 99 Prozent der Haushalte.
Durch diese hohe Anschlussquote, als auch die getrennte Ableitung von Schmutz- und Regenwasser, können wir unsere Anlage effizient betreiben.
Die Reinigung des Abwassers erfolgt im Regelbetrieb innerhalb der gesetzlich festgelegten Grenzwerte:
CSB 110mg/l; BSB5 25mg/l; Pges 6,5mg/l; Nges 40mg/l
Zur Reinigung des Abwassers verfügt die Kläranlage über folgende, technische Einrichtungen: Rechenhaus, Sandfang, 1 Vorklärbecken, 1 kombiniertes Belebungs-und Nachklärbecken, 1 Voreindicker sowie 1 Nacheindicker.
Erläuterung CSB & BSB
Der chemische Sauerstoffbedarf kennzeichnet die Menge an Sauerstoff, welcher zur Oxidation der gesamten im Wasser enthaltenen, organischen Stoffe benötigt wird. Als chemisches Oxidationsmittel wird in der Regel Kaliumdichromat (K2Cr2O7) verwendet.
Der CSB dient zur Berechnung und Kontrolle der Reinigungsleistung einer Kläranlage.
Durch vergleichen mit dem biochemischen Sauerstoffbedarf (BSB) ist eine Aussage über das Verhältnis von biologisch abbaubaren und persistenten Stoffen im Abwasser möglich.
Der BSB gibt die Menge Sauerstoff an, welcher für den biologischen Abbau der organischen Abwasserinhaltsstoffe benötigt wird. Somit ist der BSB ein indirektes Maß für die Summe aller biologisch abbaubaren, organischen Stoffe im Wasser.
Pflanzenkläranlage
Auf felsigem Untergrund liegend, befindet sich der Ortsteil Bergfrieden. Da sich dieser 80 Meter über dem städtischen Niveau befindet und obendrein circa 600 Meter vom Anschluss an das zentrale Abwassernetz entfernt ist, kam eine Anbindung an die bereits 1994 errichtete Zentralkläranlage nicht in Frage.
Eine neue Lösung musste gefunden werden. Die Technische Universität Dresden entwickelte ein neuartiges Konzept, bei dem mit Hilfe von Schilf die Abwässer gereinigt werden. Dies hat den Vorteil, dass durch die hohlen Stängel der Pflanzen Sauerstoff bis in die tieferen Wasserschichten transportiert wird. Dadurch entfällt die energieaufwändige Belüftung mit Sauerstoff. Die in der Kläranlage lebenden Mikroorganismen werden ausreichend mit Sauerstoff versorgt, wodurch die enthaltenen, organischen Stoffe um- und abgebaut werden können. Nach dem Reinigungsprozess beginnt das Wasser zum umliegenden Wald zu versickern. Diese Anlage wurde für 70 Einwohnerwerte konzipiert, durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert und im Mai 1996 in Betrieb genommen.
Zur Überwachung erfolgen wöchentlich Probenahmen am Zulaufheber, dem Ablaufschacht, sowie dem Regulierungsschacht.
Wir dürfen Ihnen versichern, dass alle gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten werden:
CSB 150mg/l; BSB5 40mg/l; Pges 5mg/l; Nges 100mg/l
Stationen der Pflanzenkläranlage
1 Schmutzwasserzulauf
2 Dreikammerabsatzgrube
3 Zulaufheber
4 Beschickungsleitung
5 Pflanzenbeet
6 Filterkiesschicht
7 Drainage
8 Ablaufschacht
9 Endschieber
10 Ablaufheber
11 Puffer- und Ausgleichsteich
12 & 13 Regulierungs- & Ablaufschacht